Die folgenden Erfahrungsberichte von Komparsen und Kleindarstellern sind aus dem Wettbewerb "Schönster Erfahrungsbericht" des Jahres 2006 hervorgegangen Weitere Erfahrungsberichte
gibt es im
Forum.
Florence
Mein
steiniger Weg nach Hollywood „Komparse.de sucht den besten Erfahrungsbericht“, das kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Als hoffnungsloser Optimist glaube ich nämlich immer noch, dass ich irgendwann mal eine „tragende“ Rolle spielen werde, wenn auch meine Erfahrungen nicht so berühmt sind. Meine Karriere vor der Kamera begann im Jahr 1998. Eigentlich wollte ich schon als Kind Schauspielerin werden. Doch kein Mensch der Welt hätte mir Geld für die Schauspielschule gegeben und selbst hatte ich natürlich auch keins. Also schlug ich auf der Suche nach beruflicher Befriedigung verschiedene Wege ein. Nach einer im besagten Jahr erreichten Selbständigkeit verfügte ich schließlich über die nötige freie Zeiteinteilung, um wenigsten einmal als Komparsin zu arbeiten. Für Cobra 11 sollte ich als Polizistin mit meinen Kollegen zusammen ein Gelände in Ossendorf nach einem Flugzeugabsturz nach Teilen absuchen. Polizei-Uniformen sind natürlich nicht so besonders sexy, aber immerhin sahen wir so echt aus, dass uns sogar Mitglieder vom Team um Rat fragten, wie wir denn in unserem Dienst so vorgehen. Bis ein Uhr nachts liefen wir über die feuchtkalte Wiese. Mit großer Neugier wartete ich dann auf die Folge mit meinem ersten großen Auftritt. Meine ganze Familie versammelte sich vor dem Fernseher. Und dann sollte mein Einsatz kommen. Die Enttäuschung war riesig: die ganze Szene bildete lediglich den Vorspann, höchstens eine Minute, und von mir war weit und breit nichts zu sehen – echt peinlich! Für meinen nächsten großen Auftritt, einen Spielfilm mit Thomas Heinze, fuhr ich nach Bad Hönningen in ein altes Schloss. Den ganzen Tag über saß ich mit meinem Laptop auf den Knien bibbernd in dem eiskalten Gemäuer. Mittags gab es eine Suppe - ich hasse Suppe – und so fiel es mir auch nicht schwer, eine Trauermine aufzusetzen. Wir waren nämlich Trauergäste. Irgendwie kamen die mit ihrem Dreh nicht voran, so dass wir am nächsten Tag wiederkommen sollten. Ich konnte jedoch nicht, weil ich berufliche Termine hatte. Zur Strafe haben sie mich wohl heraus geschnitten - gesehen habe ich nämlich nie etwas davon. Danach hatte ich erst einmal die Nase voll vom Film und widmete mich meinem Job als Journalistin. Ich war ohne Drehs glücklich und zufrieden – bis im Oktober 2004 Markus Maria Profitlich mit seiner „Mensch-Markus-Tour“ Station in Siegburg machte. Ich beschloss, ihn zu interviewen. Wir trafen uns nicht, wie erhofft, in unserer gemeinsamen Wohngemeinde, sondern er bestellte mich nach Köln in sein Produktionsbüro. Das war fatal, denn in diesem Umfeld war es plötzlich wieder da, dieses unstillbare Verlangen, nicht nur hinter, sondern auch vor der Kamera stehen zu wollen. Tja, und so kam ich dazu, im Internet zu stöbern. Ich registrierte mich bei verschiedenen Agenturen und landete schließlich bei Casting Concept, für die ich in meinen besagten Anfängen bereits schon einmal gearbeitet hatte. Mein erstes Casting für „Eure letzte Chance“ im Januar 2005 in Hürth ging ich recht locker an: „Schau’ mal, ob du überhaupt vor der Kamera ein Wort heraus bringst“, dachte ich mir. Da ich ja nichts zu verlieren hatte, brachte mir meine Coolness dann auch den gewünschten Erfolg. Ich tobte wütend mit dem Caster herum oder weinte echte Tränen, wie es gerade gewünscht wurde – kurz: ich war von mir selbst überrascht. Gebracht hat mir das allerdings nichts, was mich aber auch nicht wirklich traurig macht, seitdem ich die erste Folge der Doku-Soap im Fernsehen gesehen habe. Mein nächstes Casting hatte ich bei Mediabolo. Auch dies verlief wie gewünscht, zumindest fühlte ich mich vor, während und danach richtig gut. Bei Filmpool dann habe ich ein bisschen geschwächelt – ich war wohl nicht wütend genug – und auch bei Constantin-Film haben wir meinen Auftritt zweimal drehen müssen, weil mich die Casterin an diesem heißen Sommertag irgendwie nicht richtig aus der Reserve locken konnte. Beim Casting von Kid und Cassidy im Herbst vergangenen Jahres aber war ich wieder obenauf und heimste richtig Lob ein. Mehr jedoch nicht. Nicht einmal eine klitzekleine Nebenrolle bei einer dieser Doku-Soaps, Gerichts- oder Psycho-Sendungen ist bei all dem heraus gekommen. Vielleicht ist ja einfach mein Typ nicht gefragt - oder vielleicht gibt es auch zu viele dunkeläugige und langhaarige Enddreißigerinnen – wer weiß! Aber natürlich habe ich nicht nur Erfahrungen mit Castings. Da ich nicht so schnell aufgebe, war ich seit August 2005 ziemlich fleißig. Ich stand als Komparsin für „Die Sitte“ vor der Kamera, x-mal für „Verbotene Liebe“ und die „Lindenstraße“, für „Unter uns“, für die WDR-„Vip-Lounge“, für „Ladyland“, für „Rick & Ollie“, für Spiel-, Werbe- und Imagefilme und für ein Fernsehmagazin, aber entdeckt hat mich bisher noch niemand! „Ein tolles Kostüm musst du mal tragen“, dachte ich mir schließlich und landete in Oberhausen. Dort sollten 250 Jahre Firmengeschichte für einen Imagefilm eines renommierten Unternehmens gedreht werden. Mit freudiger Erwartung als Mittelalter-Fan, endlich einmal ein historisches Outfit tragen zu dürfen, kam ich dort an. Die echt tollen Kleider und wunderschönen Korsagen hatten jedoch alle schon eine Trägerin gefunden. So blieb für mich ein dunkelgrünes 40er-Jahre-Kostüm mit Nerzkrägelchen und ein Nachkriegs-Arbeiter-Kittel übrig. „Na, besser als nichts“, war ich trotzdem zuversichtlich. Was jedoch die Maske bei den beiden Drehs aus mir machte, war schon recht schaurig und eher zum Heulen. Eigentlich war ich immer der Überzeugung, nicht hässlich zu sein. Das änderte sich jedoch schon bei meinem ersten Auftritt im grünen Kostüm. Als blasse Passantin mit Robin-Hood-Hütchen und einer komischen Haartolle rechts und links konnte ich nun wirklich nichts reißen. Als brillenbewährte Gartenarbeiterin im Kittel mit einer hässlichen Mütze auf dem Kopf beim zweiten Dreh noch weniger. Nur gut, dass dieser Film nicht im Fernsehen gezeigt wird! „Neuer Dreh, neues Glück“, dachte ich mir und fuhr für eine No-Budget-Produktion nach Aachen. Die läppischen 90 Kilometer pro Strecke scherten mich wenig, denn schließlich sollte ich ja sogar eine zweiminütige Sprechrolle bekommen. Das würde mein Durchbruch sein! Also, nichts wie hin. Erste Zweifel beschlichen mich, als ich das Kleid sah, das ich als Gouvernante in der Biedermeierzeit tragen sollte. Dass es meine ansonsten schlanken Hüften etwas breit machen würde, konnte ich mangels Spiegel nur vermuten. Trotzdem blieb ich ganz locker und sonnte mich in den kurzen Minuten im Licht des Scheinwerfers. Den Ausstrahlungstermin konnte ich kaum abwarten. Und dann war es soweit: Der Videorekorder lief mit, als ich sonntags nachmittags vor dem Fernseher hockte. Und: Oh, je - schon wieder war meine ganze Schönheit dahin. In dem karierten Gouvernantenkostüm wirkte ich ungefähr doppelt so breit wie in Wirklichkeit! Der Clou war dann noch, dass ich einen Tag später von einer Bekannten gefragt wurde, wie man es denn geschafft hatte, mich so dick zu machen!!! Mein bisher übelster Einsatz war jedoch beim RTL-Shop, zu dem mich ein Komparsenkollege vermittelt hatte. Als Haarmodell sollte ich dort einen ganzen Samstag lang alle zwei Stunden jeweils für zehn Minuten im Bild sein. „Mit meinen langen Haaren kann man ja bestimmt jede Menge machten“, dachte ich mir. Doch die Ernüchterung kam schon kurz nach meiner Ankunft im Coloneum. Ich sollte eine Perücke präsentieren – den „Hit des Tages“. Das war nicht irgendeine Perücke, sondern so eine, wie sie ältere Damen, die mit Haarausfall zu kämpfen haben, tragen. Wenn meine 80-jährige Tante vom Friseur kommt, hat sich ungefähr die gleiche Frisur: kurze Haare mit Lockenwicklern unter der Haube getrocknet. Aber es war zu spät. Da musste ich jetzt durch. Die hellblonde Perücke passte zu meinen braunen Augen wie die Faust aufs Auge. Mit der dunkelblonden Perücke wirkte meine Haut Ton in Ton und mit dem mahagonifarbenen „Mob“, wie meine Mitstreiterinnen die Dinger nannten, war wenigsten mal ein Farbton getroffen, der mir stand – allein ich wirkte 20 Jahre älter. Die Kameras waren auf mich gerichtet und ich versuchte so gut es geht, zu lächeln. Sehr überzeugend war ich wohl nicht und wurde – Gott sei dank – auch nie wieder genommen. Ich freute mich schon insgeheim, dass bestimmt kein Mensch RTL-Shop schaut. Aber tja, auf diese Weise werde ich meine Lieblingsschauspieler – Robert Redford und Jack Nicholson - wohl niemals treffen! Die drehen nämlich in Hollywood und da komme ich irgendwie nicht hin. Na, wenigsten hat mir Fritz Wepper beim letzten Dreh einmal zugezwinkert. Vielleicht werde ich ja doch noch entdeckt, wer weiß...
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Oscar Eines meiner schönsten Filmerlebnisse liegt schon ein paar Jahre zurück. Im Jahre 1999 wurde "Element des Todes" mit Götz George und Jan Josef Liefers gedreht. Der Film kam allerdings später mit dem Titel "Die Spur der Tochter" ins Fernsehen. Ich war zu einem Außendreh nach Niederdollendorf südlich von Bonn bestellt worden. Dort gibt es eine Fähre, die auf der anderen Seite in Bonn Bad-Godesberg anlegt. Mitbringen sollte ich einen dunklen Anzug und ein weißes Hemd. Außer mir waren noch ca. 20 Komparsen (teilweise sollten sie ihr Fahrzeug mitbringen) und Schauspieler Jan Josef Liefers anwesend. Es wurde eine Szene gedreht, in der Jan Josef Liefers als Agent in einem Auto in der Warteschlange zur Fähre sitzt und später auf die Fähre fährt. Über mehrere Stunden wurden die Szenen gedreht und die Komparsen mussten immer wieder mit ihren Autos zum Fährenanleger oder auf die Fähre. Ich glaube, es gab zwei Fähren. Eine bestritt den normalen Fährbetrieb, die andere wurde für den Film genommen. Sie musste zwischendurch immer warten, bis die andere wieder weg war. Leider wurde alle Komparsen ständig zum Set gerufen - außer ich. Als ich irgendwann mal die Komparsenbetreuerin fragte, meinte sie: "Für dich haben wir was ganz besonderes - nur Geduld". So wurde es Mittag und in einem Restaurant direkt an der Fähre aßen wir zu mittag. Erfreulicherweise saß Liefers dabei neben mir am Tisch. Allerdings ergab sich keine Gelegenheit mit ihm zu sprechen. Zwischendurch hörte ich, wie davon geredet wurde, dass noch ein Stuntmen erwartet wird. Sollte mein Einsatz etwa damit zu tun haben? Die Spannung stieg. Irgendwann hieß es dann, dass ich schonmal den Anzug anziehen und in die Maske gehen solle. Dort wusste man scheinbar auch schon, dass etwas besonderes auf mich wartete, jedenfalls wurde bedeutungsvoll gegrinst. Dann kam die Polizei! Es zeigte sich, dass nun eine Szene gedreht wurde, für die besondere Sicherheitsvorkehrungen bei der Absperrung galten. Deswegen war die Polizei zur Unterstützung dazu gekommen. Mittlerweile blieben auch immer mehr Passanten stehen um zuzuschauen. An mehrern Stellen wurden nun Kameras aufgebaut, auch auf der Fähre. Nun kam endlich der Regieassistent zu mir und erklärte mir die Szene, in der ich mitspielen sollte. Die Handlung war so, dass Liefers im Film von anderen Agenten verfolgt wird. Als er gerade auf die Fähre gefahren ist und diese ablegt kommt ein Auto angerast, in dem Agenten sitzen, die Liefers stellen wollen. Der Agentenwagen schafft es allerdings nicht mehr auf die Fähre und macht eine Vollbremsung. Daraufhin springt ein Agent aus dem Auto, guckt wütend der Fähre hinterher und springt wieder ins Auto. Das Auto rast rückwärts die Rampe wieder hoch macht eine Rüchwärtsschleuderwende und rast davon. Das Auto sollte von dem Stuntmen gefahren werden und der Agent, der raussprang war - ich!! Ich konnte es kaum erwarten, bis es losging. Ich wurde dem Stuntmen vorgestellt und wir setzten uns ins Auto. Dort wurde alles mögliche ausprobiert, das Funkgerät getestet und wir machten ein paar Fahrübungen. Ich fühlte mich absolut sicher, der Stuntmen schien wirklich professionell zu sein. Irgenwie hatte ich gar nicht gedacht, dass es solche Leute nicht nur in Hollywood sonder auch in Deutschland gibt. Dann ging es los, zunächst mit ein paar Proben. Mittlerweile kam ich mir vor, wie ein Profischauspieler, den mein Auftritt war natürlich absoluter Mittelpunkt. Wohl hunderte Schaulustige mussen hinter den Absperrungen gehalten wurde. Da so viele Kameras beteiligt waren, mussten wir Gott sei Dank etliche Male üben und drehen. Für mich war es ein Spass und Vergnügen, dass nie aufhören bräuchte. Ich hatte auch das Gefühl, dass ich jedes mal besser werde, je öfter ich aus dem Auto springe und der Fähre hinterher brülle. Natürlich spürte ich auch einen großen Druck, denn eine verpatzte Szene hätte bedeutet, dass die Fähre wieder eine ganz bestimmte Position einnehmen muss und eventuell die reguläre Fähre zwischendurch Autos runter - und rauffahren lassen muss. Schließlich war die Szene irgendwann perfekt und Regisseur, Assistent und Stuntmen verabschiedeten sich von mir. Ja, so schön kann es sein.....
berlin_extra im letzten sommer bekam ich
einen anruf von meiner agentur, am telefon sagte sie mir das eine bekannte
von ihr die für eine produktionsfirma arbeitet gerade auf der suche nach
komparsen für einen detlev buck film in berlin-neuköln ist.
Arany
Also, ...
Merold Bei einem Dreh zu einem ZDF-Fernsehfilm haben meine Freundin und ich als Komparsen mitgespielt. Für die Dreharbeiten wurde uns gesagt, wir sollen verschiedene Outfits mitbringen, um in verschiedenen Szenen mitwirken zu können. Ein Outfit sollte eher fein aussehen und eines eher sportlich. Damit die feinen Sachen in der Tasche nicht verknittern, haben wir natürlich die feinen Sachen direkt angezogen und die sportlichen Sachen in Taschen gepackt mitgenommen. Die erste Szene sollte nun in einem Textil-Kaufhaus gedreht werden. Dort wurden aber nicht alle Komparsen benötigt. Wir sollten daher am Rand des Sets zunächst warten, wo ich nun im Anzug und meine Freundin mit Stoffhose und Blazer standen. Alle Angestellten des Kaufhauses und auch die übrigen Komparsen guckten uns sehr aufmerksam an und begrüßten uns alle sehr förmlich. Nach einer Szene in der Umkleide des Kaufhauses, sollte dann eine zweite Szene im Eingangsbereich gedreht werden. Die Filmcrew und alle Komparsen machten sich auf dem Weg zur neuen Location. Als wir auch unsere Taschen mit den sportlichen Sachen ergriffen und mit der Crew mitgehen, sprachen uns dann ein paar der anderen Komparsen an und fragten: Ach, Du bist auch ein Komparse? Ich dachte, Du wärst der Geschäftsführer hier.. Als dann die Szene im Eingangsbereich gedreht wurde, hatte der normale Verkauf in dem Kaufhaus auch mittlerweile begonnen. Während ich vor dem Eingang als Passant entlang gehen sollte, spielte meine Freundin eine Verkäuferin im Eingangsbereich. Sie hat ihre Rolle aber offenbar sehr überzeugend gespielt, weil ständig „echte“ Kunden auf sie zukamen, um von ihr bedient zu werden. Und so hat sie während der kurzen Pausen zwischen den Aufnahmen tatsächlich 3 Hemden verkauft. Tja, besser kann man wohl nicht in eine Rolle schlüpfen.. :-)
Danielle Eine Veranstaltung, bei der ich als Komparse mitgespielt habe werde ich nie vergessen und weil diese Geschichte so witzig ist möchte ich euch daran teilhaben lassen. Carmenmusik beim Casting Durch Zufall erfuhr ich über eine Freundin, dass ein Casting für Komparsen in einer Großveranstaltung der Oper Carmen stattfindet und sie hauptsächlich Männer suchen, aber auch ein paar Frauen genommen werden. So was wollte ich schon immer machen, also schnell ein Foto und Bewerbung abgeschickt und zack, ich bin eingeladen worden. Eine Riesenfreude, aber nur nicht negativ auf fallen, weil sie ja eigentlich Männer suchen. Um mich in Stimmung zu bringen habe ich vorher schon mal Carmen Musik aufs Handy gespielt und stand pünktlich am Wochenende am Jurytisch. Als der Satz fiel „Bitte stellen sie sich kurz vor“ geht mein Handy im Rucksack los und laute Carmenmusik dröhnt durch den Stoff. Nach umständlichen Suchen, weil das Handy ganz unten im Rucksack war, konnte es dann weitergehen, nachdem die Jury ein breites Grinsen auf dem Gesicht hatte. Es hat trotzdem geklappt und da ich nicht so einsam sein wollte habe ich meine halbe Familie und Freunde hin geschleppt und sie nachgemeldet und gebettelt, dass alle mitspielen dürfen. Feuer und Pferde Man muss dazu sagen, dass meine Mama panische Angst vor Pferden hat und eigentlich nicht mitmachen wollte, weil es Pferde geben sollte. Ich habe ihr dann gesagt, ach mach dir mal keine Sorgen, ich habe ja tierische Angst vor Feuer, aber so was wird da sicher nicht vorkommen und die Pferde sind weit weg. Den nächsten Tag wurden die Rollen vergeben und meine Mama und ich wurden als überzeugte Nichtraucher als Zigarrenfrauen eingeteilt und mussten dafür die ganzen Proben und Aufführungen rauchen. Versteht sich von selbst, dass ich die Zigarette nie angezündet bekam, bei meiner Angst vor Feuer. Weil das so gut klappte wurden uns noch drei Rollen zugeteilt und wir mussten um ein großes brennendes Lagerfeuer tanzen und zu allem Unglück musste ich eine brennende Fackel in die Halle tragen. Meine Freundin sagte mir nach der Aufführung, dass sie mich unter 400 Statisten sofort entdeckt hätte, weil nur einer in der dunklen Halle seinen Stab so weit wie möglich vor sich weg gehalten hatte. Ich habe aber tapfer durchgehalten. Vor dem Einlaufen in eine große Halle standen wir dann in einem engen Gang mit ganz vielen Statisten und „den großen Pferden“ Huf an Fuß. Meine Mama war ein Nervenbündel. Aber das war nicht das Schlimmste. Bei der Vorpremiere war das Fernsehen für eine Aufnahme da und man durfte nicht sprechen etc. Wir saßen auf der Bühne in einer Kneipenszene auf einem Stuhl und plötzlich stampft ein Pony in 50 Meter Entfernung mit den Hufen auf den Boden, bekommt Schaum vor dem Mund, fixiert meine Mama an und rennt mit einer Karre hinter sich auf uns zu. Alle Darsteller neben uns springen in panischer Angst zur Seite und schreien, aber das Fernsehen dreht doch noch, also sitzen bleiben. 1 Meter vor unserem Stuhl bekommt einer das Pony zu packen und hält es an. Meine Mama saß derweilen auf meinem Schoß. Die Aufführungen endeten dann damit, dass jemand meine Schuhe geklaut hatte und ich mir drei paar Nummern zu große Schuhe mit Doppelklebeband in 5 Minuten ankleben konnte und durch die Schluss-Szenen gehumpelt bin. Gesang Abschlussfeier Entschädigt wurde ich aber durch den ganzen Stress, weil mich einer ansprach, der mit bekommen hatte, dass ich
Lars
Also
wie einige ja wissen, habe ich heute als Komparse für die Serie "Hafenkante"
bzw. neuer Titel "Notruf Hafenkante", fürs ZDF gearbeitet. Nach einige
kleinen Problemen der letzten Woche, wo es nun stattfindet, und ob es statt
findet, bin ich gestern in Hamburg gegen 18 Uhr angekommen und habe mein
Zimmer in der Rennbahnstr. 96, bezogen. Am nächste morgen bin ich denn aus
dem Hotel raus, und nur ein paar Meter weiter, Rennbahnstr. 100, war der
Drehort. Wir wollten uns um 8:15 Uhr treffen, allerdings rief Manuela Morsch
am Abend an, das es nun um 8:45 Uhr los geht, da am Dienstag länger gedreht
wurde. Ich habe gleich den nächst besten mit einem Headset angesprochen, und
dieser sagte mir dann, das ich ihn folgen sollte, dann hat mich "Chris"
begrüsst, und hat mich zum Aufenthaltsraum der Jugendherberge gebracht, wo
mich auch gleich Manuela Morsch begrüsste, und mir mit mitteilte, das ich in
der Komparsengruppe, der einzige Junge bin, aber um 10:30 kam noch ein
anderer Junge, der mit mir die Szene drehen sollte. Es waren nette
"Kollegen". :D (Die, die ich gefunden habe, habe ich behalten. Admin)
Extra Ich möchte hier mein schönstes Komparsenerlebnis beschreiben. Vor einigen Jahren wurde ich zu einem Dreh bei der Soap "Unter Uns" bestellt. Damals wurde die Serie noch in Hürth gedreht und ich war zuvor auch schon ein oder zwei mal dort gewesen. Wie bei den vorherigen Malen wurde ich in einen Aufenthaltsraum geschickt in dem ein großer Tisch mit Stühlen ringsherum stand. Außerdem gab es dort an der Wand einen langen Tisch auf dem manchmal Buffett aufgebaut wurde, einen kleineren Tisch für Getränke, einen Kaffeeautomaten und einen großen Fernseher, in dem man die momentanen Aufnahmen aus dem Studio sehen konnte. An den Wänden hingen Fotos von irgendwelchen Jubiläumssendungen der Soap. Nach und nach sammelten sich ca. 10 Komparsen in diesem Raum. Besonders fiel mir eine wunderschöne, blonde Frau auf, die ein wenig unsicher wirkte. Ich überlegte, ob sie vielleicht das erste mal bei einem Dreh war. Leider saß sie am anderen Ende des Tisches und wurde von einem anderen Komparsen zugetextet.
Nach einer dreiviertel
Stunde wurden wir alle in den Studiobereich geführt und mussten dort noch
kurz in einer Kulisse warten, in der gerade nicht gedreht wurde. Dann wurden
wir in das Restaurant geführt, welches bei "Unter Uns" immer eine Rolle
spielt(e). (Man verzeihe mir, dass mir der Name nicht einfällt, aber geguckt
habe ich die Serie nie). Eine Aufnahmeleiterin begann, die Komparsen an
Tische und Theke zu verteilen. Am Ende blieben nur noch meine Favoritin und
ich übrig. Zu meiner großen Freud wurden wir zusammen an einen Zweiertisch
gesetzt. Lustigerweise sagte die Aufnahmeleiterin: "Ihr seid jetzt ein
verliebtes Pärchen" Und wie ging es weiter? Bis heute sind wir ein glückliches Paar. Wenn wir an unser Kennen lernen zurück denken, kommt es uns manchmal vor, als ob es sich ein Soapautor ausgedacht hätte
Jaquy Hallo! Für meine Schadenfreude bin ich in Düsseldorf aber ziemlich bestraft worden. Eine Frau kam da nämlich aus der Toilette und schliff zwei Meter Klopapier hinter sich her ohne es zu merken. Ich bekam natürlich einen super extremen Lachkrampf und alle schauten plötzlich zu MIR. Neine, nein, das war jetzt noch nicht alles. Der Drehtag war ja noch lange nicht vorbei. Ich hatte mich ziemlich aufgestylt, weil es ja in der Disco stattfand. Pinker Minirock, Strumpfhose und Stiefel. Das war mein Outfit. Alles lief bestens, bis die Aufgabe kam, das wir uns an der Seite hinsetzen sollen. Ich saß glaub ich eine halbe Stunde mit meiner Freundin auf der Treppe und mein Freund stand hinter uns. Und dann passierte es:Ich stand auf und fühlte wie ich einen kletschnassen Unterkörper hatte. Volle Kanne in Öl gesetzt... und Alle hahahahahaha. Hätte ich bloß keinen pinken Rock angezogen. Und was lerne ich daraus?????? NIE WIEDER ÜBER ANDERE LACHEN.
aTTo Es war mein erster Dreh
Zwei Wochen zuvor hatte ich mich bei der Komparsenvermitllung des
Arbeitsamtes in Köln eingetragen. Um
10 Uhr morgens hatte ich mich in Köln-Süd am Severinswall eingefunden. Dort
gibt es auf einer Minianhöhe ein älteres Gebäude, welche sonst wohl als
Jugendheim oder so genutzt wird. Dort hatte sich die Produktion eingenistet. Nach einiger Zeit kamen die Polizeifahrzeuge mit weiteren Polizisten. Einige waren echte "Bullen" und jobbten nebenbei für die Serie und einigen waren Stammkomparsen, die immer als Polizeikomparsen für die Serie tätig waren. Während die Drehs vorbereitet wurden, konnten wir uns auf der Straße frei bewegen. Es war schon eine besondere Erfahrung, als Polizist umherzugehen. Sobald an der Straße steht, hat man das Gefühl, den Straßenverkehr zu beeinflussen. Wenn man in einen Kiosk geht, schauen alle und gucken was passiert. Später, als die ersten Proben gemacht wurden, und wir noch am Rand standen, waren in unserer Nähe einige Kinder, die ganz fasziniert von uns waren. Irgendwann traute sich eins zu fragen, für welchen Film wir drehen würden. Als sie hörten, dass es sich um "Die Wache" handelte, waren sie ganz erfreut, und scheinbar kannten alle die Serie, obwohl sie erst abends läuft. Plötzlich fragte ein Junge, ob sie Autogramme haben könnten. Ich wollte sagen, dass wir ja nur Komparsen seien, doch neben mir stand einer der Stammkomparsen und sagte sofort "Ja, klar", und er hatte sogar einen Stift parat. Also gaben wir unter großem Jubel Autogramme wobei ich Sorge hatte, dass uns einer von den echten Schauspielern oder dem Team sehen würde, denn es war mir ein bisschen peinlich. Auf der anderen Seite war es doch ein cooles Gefühl und wer weiß, ob einem so etwas noch einmal im Leben passiert. Der Stammkomparse erzählte mir, dass er das schonmal gemacht hätte und die echten Schauspieler würden es lustig finden. Also habe ich mein erstes Autogramm gegeben, bevor ich überhaupt je gedreht hatte - dass muß mir erstmal einer nachmachen!
Kevin555 Ich weiß gar nicht mehr, wer mich eingeladen hatte oder ob ich mich beworben hatte, jedenfalls hatte ich einen Castingtermin bei Brainpool in Mülheim. Zuvor hatte ich per Email einen kurzen Dialog aus einem Drehbuch erhalten, von dem ich die eine Rolle auswendig lernen sollte. Als ich in Mülheim ankam, wußte ich noch nicht worum es ging.
Ich meldete mich beim Pförtner und wartete unten in der großen Halle. Außer
mir war noch ein anderer Bewerber für die gleiche Zeit bestellt worden. Nach
einigen Minuten kam ein junger, freundlicher Mann, der uns nett begrüßte und
mit uns in ein höheres Stockwerk fuhr. Ich glaube, er machte ein Praktikum
als Regieassistent.
Ende letzten Jahres wurde ich dann von einem Freund überredet mir im
Internet mal eine Folge von Stromberg anzuschauen. Ich war sofort extrem
begeistert und konnte gar nicht mehr aufhören. Ich wurde regelrecht süchtig
nach Stromberg und hoffe natürlich, dass es eine dritte Staffel geben wird.
Aber das Leben ist halt kein Ponyhof. *g*
Arany Zur Tätigkeit eines Filmschaffenden gehört auch, dass man sich hin und wieder vor der Kamera zum Affen machen muss. Komparsen / Kleindarsteller bekommen zwar wenig Geld, dafür ernten sie aber auch Ruhm und Ehre. Als Double erkennt dich hinterher kein Schwein, dafür stimmt meistens aber die Kohle. Für meine heutige Rolle in "RTL - DIE BULLENBRAUT" werde ich weder Ruhm noch Ehre ernten, … denn ich war als Double engagiert. Schauspieler ( also richtige! ) werden pro Drehtag bezahlt, das heißt: je mehr Drehtage ein Schauspieler hat, desto teurer wird es für die Produktionsfirma. Da auch beim Fernsehen gespart wird, geht man mehr und mehr dazu über, die Szenen, in welchen der Schauspieler kaum zu erkennen ist, durch wesentlich preisgünstigere Körperdoubles drehen zu lassen. So ein Double war ich heute. Ich hatte die Rolle eines Zivilfahnders, namens Mike, welcher mit seinem Kollegen, einer Zeugin und der Hauptdarstellerin auf wilder Verfolgungsjagd quer durch Hamburg ist. Die Nahaufnahmen wurden bereits gestern mit den richtigen Schauspielern gedreht. Heute wurden die Einstellungen gedreht, in welchen der eigentliche Hauptdarsteller das Auto ist: ein nagelneuer, silberfarbener BMW 330 i, mit Navigationsgerät, DVD-Player und FERNSEHEN AN BORD!!!!!!!!! Um 11.15 Uhr kam ich ans Set und wurde sofort in Garderobe und Maske geschickt, in welcher man aus dem erfolgreichen Alleinunterhalter Arne den heruntergekommenen Zivilfahnder Mike machte. Mit einer Limousine fuhr man uns 4 Doubles an den Startort, wo wir mit dem BMW bekannt gemacht wurden. Mein Kollege wurde kurz in das Fahren eines solchen Luxusfahrzeugs eingewiesen und dann forderte man uns auch schon auf, unsere Plätze einzunehmen. Die Kamera fuhr in einem umgebauten Taxi mit offener Heckklappe vor uns. Kameramann, sein Assistent und Kamera wurden mit Seilen am Taxi festgebunden - sicher ist sicher. Unser Fahrer wurde aufgefordert, den Abstand zwischen den Fahrzeugen von 4 Metern nicht zu überschreiten. Man legte uns ein Funkgerät in den BMW, durch den wir unsere Anweisungen erhielten. Vor dem Kamerataxi fuhr ein Motorrad, welches uns die Straßen frei- & uns sicher durch Hamburg geleiten sollte. Ton ab, Kamera läuft, … und bitte! Wir fuhren hinter dem Taxi her und schauten nebenbei "Richterin Barbara Salesch" im Fernsehen, … es ging heute darum, dass eine Prostituierte einen Freier verklagt hatte, weil der ihr angeblich irgendwelche Drogen in den Kaffee getan hat, um sich ihre Dienstleistung dadurch umsonst zu erschleichen. Wir unterhielten uns angeregt über diesen Fall, diskutierten über die Kameraführung, die schlechte Dialogführung, und bemühten uns nebenbei, den neugierigen Blicken der vorbeifahrenden Autofahrer und Passanten zu widerstehen. Wir fuhren über rote Ampeln, fuhren mit quietschenden Reifen durch die Kurven, … immer ein Auge auf dem Kamerataxi vor uns, das andere Auge im Dekollete der Prostituierten auf dem Zeugenstuhl. Hin und wieder gab es kleine Pausen, in denen das bereits aufgenommene Filmmaterial gecheckt wurde und wir mit Getränken und kleinen Snacks bei Laune gehalten wurden - während wir höchst interessiert Frau Salesch bei der Arbeit zusahen. Allgemein herrschte eine lockere Atmosphäre, bis zu dem Zeitpunkt, als wir das Kamerataxi an einer Kreuzung aus den Augen verloren. Aus dem Funkgerätlautsprecher dröhnte plötzlich die zornige Stimme des Regisseurs: WO SIND DIE DOUBLES MIT DEM SCHEISS-BMW????? Dummerweise konnte unser Double-Fahrer seine vorlaute Klappe nicht halten, und säuselte mit übertrieben freundlicher Stimme ins Funkgerät: "Upps,sorry, - da bin ich jetzt wohl irgendwo falsch abgebogen - knarz, knarz, … kann euch nicht mehr aufnehmen - knarz, knarz, … der Funkkontakt bricht ab - knarz, knarz, … befinden uns auf der Autobahn nach Stuttgart - fahren jetzt in einen Tunnel - können euch nicht mehr aufnehmen - melden uns später - Tschüß! Wir schüttelten uns vor Lachen, stellten uns die dummen Gesichter des Teams vor, bogen 2x links ab und waren wieder Ausgangsort angekommen, wo uns der Regisseur mit den Worten: "Sehr witzig, meine Herrschaften, … sehr witzig! So, wir machen weiter - UND SCHALTET BITTE DEN VERDAMMTEN FERNSEHER AUS, WÄHREND WIR DREHEN!!!!!!" Wir drehten noch einige Szenen und hatten gegen 17.00 Uhr Feierabend. Schade, jetzt werde ich wohl nie herausfinden, wer der Nutte die Drogen in den Kaffee getan hat
Arany Damals rief mich eine neue Agentur an. Diese produziert für RTL die "Bullenbraut" - eine Krimikomödie, mit Gaby Köster in der Hauptrolle. Und eben für diese Produktion wäre ich von einer anderen Agentur empfohlen worden. Ich soll bitte ganz schnell nach Hamburg kommen, um mich für die Rolle casten zu lassen. Ich bin also am selben Tag noch hingefahren, um mich dort ausfragen und ablichten zu lassen. Worum geht es? Paula ( Gaby Köster ) spielt eine Kölner Taxifahrerin, welche durch irgendwelche Umstände in Hamburg gelandet ist. Dort gerät sie in spannende Situationen.
Die Szene - für die ich
gebraucht werde - ist kurz erläutert:
"Der Hafenarbeiter bleibt
bitte mal so stehen, wie er ist, wir richten die Szene 2: Mörder rennt mit Gaby zum Bootsanleger und droht, sie zu erschießen. Sieht mich, und entscheidet sich dann doch, nicht noch einen Mord zu begehen. Mörder springt ins Motorboot, um zu fliehen. Doof nur, dass der Schauspieler noch nie mit so einem Boot gefahren ist. 20 Minuten Einweisung: Motorbootfahren für Blöde!
Währenddessen
Wärmedeckchen und Kaffee für Gaby, ... "Der Hafenarbeiter bleibt bitte mal
so stehen, wie er ist, wir richten die Kamera aus - versuch, Dich mal nicht
zu bewegen!" Nach einer Stunde Unterbrechung geht es dann weiter. Der Mörder hat mittlerweile kapiert, wie er das blöde Boot starten muss, den Rest übernimmt der Bootseigentümer, welche unter einer Regenplane neben dem Lenkrad positioniert wird. (Anmerkung: ging nicht anders - sonst würden wir morgen noch an der Szene drehen.) Szene 3x geprobt, 4 mal aufgenommen - perfekt! Und wieder 2 Stunden um! Technikumbau, 1/2 Stunde Pause für die Schauspieler. "Der Hafenarbeiter bleibt bitte mal so stehen, wie er ist, wir richten die Kamera aus - versuch, Dich mal nicht zu bewegen!" Nächste Szene: Blöder Mörder ist geflohen, Gaby ist stocksauer und geht auf den Hafenarbeiter zu, um an ihm ihren Frust abzulassen, indem sie ihn dichtlabert. Hafenarbeiter zeigt keine Gemütsregung und sieht die Gaby einfach nur entgeistert an. Nach ca. 3 Minuten merkt sie, dass der Typ sie gar nicht versteht, klaut ihm sein Fahrrad und fährt davon. Hafenarbeiter sieht sich verduzt um, merkt jetzt, dass sein Fahrrad weg ist, zuckt mit den Schultern und malt weiter. Kamera zeigt auf Gaby, mich sieht man im Profil. Gaby kommt auf mich zu: "Hallo, ich bin die Gaby, lebst du überhaupt noch, oder bist du schon erfroren? Ha ha ha ha!" (Anmerkung: Ich konnte diesen widerlichen kölschen Dialekt noch nie leiden, außerdem hasse ich es, wenn man mich anlabert, während ich den Kältetod sterbe.) "Grüß dich, ich bin Arne, der Hafenarbeiter. Ich habe Hunger, habe Durst, merke meine Zehenspitzen nicht mehr und müßte seit 2 Stunden eigentlich mal ganz dringend zum Pinkeln - aber egal: Hallo Gaby!" Somit waren die Fronten geklärt - irgendwie muss ihr meine direkte Art gefallen haben, denn von nun an war sie richtig besorgt um mich. Nachdem die gute Gaby dann ihren Text beim 5. Durchgang fehlerfrei aufgesagt hatte, gab es eine technische Umbaupause. "Der Hafenarbeiter bleibt bitte mal so stehen, wie er ist, wir richten die Kamera aus - versuch, Dich mal nicht zu bewegen!" Nun stand die Kamera frontal vor mir. Der Regisseur würde nun Gaby's Text sprechen, während die Kamera dabei mein Gesicht zeigt. Das Ganze nennt man dann Gegenschuß und wird nachher vom Cutter zusammengeschnitten. Kostümbildnerin, Maskenbildnerin und Regieassistenz zupften an mir rum. Dort noch ein Härchen rupfen, da eine glänzende Stelle pudern, den Schal richten, usw. 3 Proben, dann 2x gedreht - fertig. Gaby kommt ans Set, streichelt mir über den Arm: "Hier, für dich, mein Guter - Käffchen!" Kurzer Umbau, die gleiche Szene noch einmal, diesmal in der Totalen, das heißt: wir sind beide im Bild! Irgendwann hab ich dann aufgehört, mitzuzählen und alles über mich ergehen lassen. Hab nur noch mitbekommen, dass mich Gaby irgendwann zum Abschied in den Arm genommen hat, mir der Regisseur die Hand drückte, um sich bei mir zu bedanken und sich das Filmteam bei mir verabschiedete, um auf dem nahegelegenem Parkplatz das nächste Bild einzurichten. Hab mich dann umgezogen, meine Gage abgeholt und bin nach Hause gefahren. Ach ja, habe ich schon erwähnt, dass der kölsche Dialekt richtig liebevoll und charmant klingen kann?
berlin_extra
Arany
Dreharbeiten für
einen internen Industriefilm für Johnson & Johnson
Arany Letzte Woche war es dann endlich soweit: ich wurde als Double des bekannten "Günther Strack - Nachfolgers" DIETER PFAFF in der ARD-Serie DER DICKE eingesetzt. Mittwoch ( ich hatte schon 2 Drehtage für RTL - DOPPELTER EINSATZ hinter mir ) ging es gleich morgens um 10.30 Uhr in die Garderobe. Ich bekam mein Kostüm ( überdimensionaler Mantel, blaue Seglermütze, graue Hose und schwarze Handschuh ) und begab mich danach in die Maske, wo man mir noch rasch ein paar Haare verpasste und an diese - mit Toupetkleber - die Mütze befestigte. Unter meinem Mantel schnallte man mir noch eine Wolldecke um den Bauch, um dem beachtlichen Körpervolumen des dicken Didi recht nahe zu kommen. Eine viertel Stunde später stand ich ihm dann gegenüber. Nun ja, was soll ich sagen, ohne irgendjemanden zu nahe zu treten? Drücken wir es so aus: im direkten Vergleich mit Herrn Pfaff wirke ich direkt … magersüchtig! "Hallo, ich bin Dieter!" "Ach, da wäre ich von allein gar nicht drauf gekommen, … ich bin Arne!" "Ha Ha Ha, sagt mal, und du sollst mein Double sein? Im Ernst: sehe ich wirklich so bescheuert aus?" Fast wäre mir rausgerutscht: "Ja, mit dem Unterschied: ich kann nach Drehschluss meine Wolldecke abschnallen und sehe dann gegen Dich wieder aus wie Bambi!" Habe es dann aber vorgezogen, doch lieber nichts zu sagen. Zum ersten Mal war ich am Set nicht der Dickste - ein tolles Gefühl! Mein Einsatz sah - laut Drehbuch - folgendermaßen aus: Anwalt Ehrenberg (Dieter P.) verhandelt mit einer Mandantin an Bord einer Hamburger Hafenbarkasse. Aus der Ferne nähert sich ein Polizeiboot, welche den Inhaber der Barkasse mitten auf dem Hafen zum Anhalten zwingt. Aus Sicht des Polizeibootes sieht man die 2 miteinander aus der Ferne sich unterhalten. In dieser Szene wird das Pfaff-Double eingesetzt, weil Herr Pfaff selber zu diesem Zeitpunkt bereits einen anderen Termin wahrnehmen muss, und sich deshalb während dieser Aufnahme nicht mehr am Set befinden wird. Da die Dreharbeiten am vorherigen Tag wegen eines Wetterumschwungs abgebrochen werden mussten, befand man sich heute um 4 Einstellungen im Verzug - die Zeit drängte, die Szene musste bis zum Abend im Kasten sein. Ich tummelte mich am Set, zur Belustigung der anwesenden Gaffer und japanischen Touristen, welche mich scharenweise umlagerten, um von mir ein Photo zu machen. Ein dickes Kind mit roten Haaren zeigte mit dem Finger auf mich und rief: "Guck mal, Oma, der dicke Mann da, … der hat ja lustige Haare!" "Sei still, Kind, das ist bestimmt ein Schauspieler!" Wäre die Oma nicht dabei gewesen, hätte die Strömung das fette Gör am nächsten Morgen irgendwo angeschwemmt - so hielt ich mich lieber zurück und zischte nur: "Blödes Gör!" Ich begab mich in den - mir zur Verfügung gestellten - Aufenthaltsraum, in welchem ich auf meinen Einsatz warten sollte. Der Regieassistent kam zu mir, um mir den Tagesablauf zu erläutern. "Herr Pfaff wird jetzt mit dem Team auf der Barkasse hinausfahren. In ca. 1 Stunde sind wir dann wieder hier, und dann nimmst du seinen Platz ein, bevor wir für die Doubleszenen wieder hinausfahren. Wir müssen uns heute tierisch beeilen, es wird am Himmel schon wieder dunkel, und wir brauchen das Tageslicht. Außerdem muss Dieter heute Abend noch in einer Talk-Show auftreten - deshalb bist du hier." Das Team fuhr also raus auf den Hafen, und ich blieb mit einigen Beleuchtern und Tontechnikern an Land zurück. Immer wieder passierte es, dass kleinwüchsige, lächelnde Asiaten auf mich mit dem Finger zeigten oder sich etwas zuraunten, sobald ich an ihnen vorbeiging. Ich überlegte mir, wie weit so ein kleiner Japaner wohl fliegen würde, wenn man ihn gegen den Wind - mit voller Wucht - ins Hafenbecken schleudern würde. Wahrscheinlich würde er noch photographieren, während er - lieblich lächelnd - gen Meeresgrund sinken würde. Als der dicke Dieter nach 3 Stunden immer noch nicht wieder da war, fragte ich den 3. Regieassistenten, wann denn ungefähr mit dem Eintreffen des Teams zu rechnen wäre. Leider konnte man mir darüber keine Auskunft erteilen, weil der Funkkontakt zum schwimmenden Motiv abgebrochen sei. Man wüsste nicht, wo sich das Boot derzeit befinden würde, und wüsste somit auch nicht, wie weit man mit den Dreharbeiten vorangekommen wäre. "Ok, ich geh dann mal zum Essen." Im bereitgestellten Restaurantbus gab es Chilli con Carne, frische Salate, Brot und andere Leckereien. … Mahlzeit! Danach schlenderte ich mit meiner umgeschnallten Wolldecke und den angeklebten Haaren durchs Hamburger Hafengebiet - vorbei an den kleinen Gelben, welche mich mittlerweile angsterfüllt ansahen, sobald ihnen bewusst wurde, dass ich sie wahrscheinlich umwalzen würde, wenn sie mir nicht aus dem Weg gehen würden. Ich begab mich nach dem Essen wieder ans Set, wo man mir immer noch nichts über den Verbleib der Crew sagen konnte. Warten, warten, warten, … Irgendwann sprach mich von hinten eine warmherzige, bekannte Stimme an: " Hallöchen Kollege, sag: was dreht ihr hier?" Hinter mir standen Lilo Wanders, Olivia Jones und Tanja Schumann - welche gleich einen Interviewtermin an Bord einer anderen Barkasse wahrnehmen sollten. Wir plauderten eine Weile, und ich erfuhr, dass Olivia Jones derzeit für die Hamburger Bürgerschaft kandidieren würde und zu dem Interview von Lilo und Tanja begleitet wurde. Man wünschte sich viel Spaß und das Warten ging weiter. 3 Stunden = 2 Liter Kaffee, 127 Japaner & 1 Schachtel Zigaretten später kamen Lilo und Gefolge dann zurück - vom dicken Dieter war immer noch nix zu sehen. Nur die kleinen gelben waren immer noch da und warteten ebenfalls darauf, mit ihren Kameras "zum Schuss" kommen zu können. Endlich um 16.30 Uhr legte die schwer beladene Barkasse dann wieder an, Dieter kam von Bord, stieg in sein Auto und brauste davon. Der Regisseur meinte zu mir: "Du siehst ja putzig aus - aber egal, wir haben die Szene mit Dieter eben schon abgedreht - wegen der einbrechenden Dunkelheit. Du kannst dich wieder umziehen und hast Feierabend. Deine Gage bekommst du vorne im Bus - wir rufen dich wieder an, wenn wir wieder ein Double brauchen, okay?" Prima Job, ich zog mich um, bekam meine Kohle - und hätte beim Ausparken fast noch einen von den gelben Zwergen überfahren, die dabei waren, mich beim Wegfahren zu photographieren.
berlin_extra
november oder ende oktober (bin mir nicht mehr ganz sicher) letzten jahres
war ich an einem samstag abend auf dem weg zum mediamarkt. als ich plötzlich
einen anruf bekam,es stellte sich heraus das es sich um eine mitarbeiterin
von detlev buck handelt (ich habe im letzten sommer in detlevs bucks film
KNALLHART mitgespielt, deshalb hatten sie noch meine daten).die frau am
telefon fragte mich ob ich nicht lust hätte an einem casting für einen "ZDF
Fussball WM Werbespot" teilzunehmen. der am morgigen sonntag im hinterhof
der KULTURBRAUEREI stattfindet. ich sollte wenn möglich mehre freunde
mitbringen, also nahm ich meinen cousin zu dem casting mit. |
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